Quergedanken im Mai 2013 von Andreas Pecht
Doch, ja: Ich bin für ein gemeinsames Europa. Unbedingt. Trotz allem. Und obwohl Brüssel mich ein ums andere Mal zur Weißglut treibt. Schon der 1957er Geburtsname macht einen irre. EWG, Europäische Wirtschaftsgemeinschaft: eine Vereinigung bloß des Mammons wegen. Ein scheinbar völlig bekloppter Bürokratenverein, der den Krümmungsgrad von Gurken vorschreibt, Milchseen und Fleischberge subventioniert, neuerdings vor allem Banken. Das hat so rein gar nichts mit dem zu tun, weshalb ich mich seit Jugendjahren als Europäer fühle. Als einer, der erst am Neckar zuhause war, dessen Zuhause dann der Mittelrhein geworden ist – der zugleich musikalisch, literarisch, bildnerisch, philosophisch, kulinarisch, erst recht bei den Getränken und in der Liebe tief im europäischen Humus der Vielfalt wurzelt.